Band IV: Öffentliche religiöse Bildung im Kontext von Translationen, Transkulturalität und Transdisziplinarität

Zum Kernanliegen von RKBG gehört die Erforschung der wechselseitigen hermeneutischen Beziehungen von Religionen und Kommunikation, Gesellschaftssystemen und dem Bildungsbereich. Der diesbezügliche religionspädagogische und -didaktische Hintergrund bildet den Zusammenhang von Verstehen und Handeln ab; eine dieser Formen stellen (interlinguale, intralinguale und intersemiotische) Translationen dar, die in unterschiedlicher Weise und mit unterschiedlichen Ergebnissen den Zwischenraum zwischen Gleichheit und Verschiedenheit durchmessen.

Hieraus erwächst als eine zentrale Frage, wie die kulturelle Identität mit Prozessen des Kulturtransfers, die Dialogbereitschaft voraussetzen, umgeht. Im Forschungsfeld der Transkulturalität werden Antwortversuche auf die hier zahlreich formulierbaren Fragen unternommen; ein dem zugrunde liegendes dynamisches Konzept von Kultur(en) in ihren gegenseitigen Beeinflussungen durch verschiedene Translationsprozesse bildet einen Gegenstand, der über die Grenzen einzelner Disziplinen reicht und transdisziplinär wird, da unterschiedliche Wissensgebiete Möglichkeiten der Kooperation bieten.

Der Einbezug von Translationen, Transkulturalität und Transdisziplinarität trägt zu einer Öffnung religiöser Bildungsprozesse bei, die somit anschlussfähig an das Gebiet einer Öffentlichen Theologie wird.  Damit ergibt sich der „Versuch, im interdisziplinären Austausch mit anderen Wissenschaften an der Universität und im kritischen Gespräch mit Kirche und Gesellschaft in gesellschaftlichen Grundfragen Orientierung zu geben und dabei Ressourcen der Kommunikation zu erarbeiten, die die Relevanz religiöser Orientierungen in der pluralistischen Gesellschaft deutlich machen“ (Heinrich Bedford-Strohm).

So ist Band IV der Reihe RKBG der Profilbildung religiöser Bildung in diesem Trans- der Kulturen und der Disziplinen verschrieben. Mögliche Beispiel-Themen bzw. Themenfelder der Beiträge wären:

  1. Der Religionsunterricht als Ort der (interlingualen, intralingualen, intersemiotischen) Übersetzung.
  2. Öffentliche Theologie / Religionspädagogik / religiöse Bildung (im Kontext von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz).
  3. Religiöse Bildung im Dialog mit anderen Fachdidaktiken.
  4. Religiöse Bildung im Horizont von Kulturtransferprozessen.
  5. Translational Studies und religiöse Bildung.
  6. Sprach- und Translationssensibilisierung in Schule und Gemeinde.
  7. Mediale Transformationen von Religion im öffentlichen Diskurs.
  8. Transnationale Dimensionen religiöser Bildung.
  9. Transreligiöses Lernen.
  10. Gehalt, Gestalt und Gestaltung religiöser Sprachen und deren Vermittlung (Arabisch, Hebräisch, Latein).

Der Beitragsumfang sollte 40.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) nicht überschreiten. Es wird darum gebeten, den Beitragstitel mit einem Abstract an die E-Mail-Adresse info@rkbg.de bis zum 04.12.2023 zu senden. Die vollständigen Beiträge sollten bis zum 29.04.2024 eingereicht worden sein. Die Publikation erfolgt bei Kohlhammer (Stuttgart).


Band III: Humanität als religionspädagogisches und religionsdidaktisches Leitmotiv

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine konfrontiert mit schockierenden Bildern und Berichten, antiislamische und antisemitische Gesinnungen sind weit verbreitet, unterschiedliche Formen von Gewalt schockieren tagtäglich und rufen unterschiedliche Fragen nach (Un-)Menschlichkeit auf.

Gerade der Religionsunterricht bildet einen Raum, in dem einerseits Auseinandersetzungen mit diesbezüglichen Fragen zusammenlaufen, in dem sich andererseits unterschiedliche Anknüpfungspunkte zur Thematisierung von Humanität eröffnen. Der Begriff Humanität ist bewusst gewählt, um Anschlussmöglichkeiten zu den Themenfeldern der Menschenwürde, der Menschen-, Grund- und Kinderrechte und auch zu diesbezüglichen Bildungsprozessen im Hinblick auf Menschenrechtsbildung, Menschenrechtspädagogik/-didaktik, Friedenspädagogik etc. zu eröffnen.

In religiösen Bildungsprozessen sehen sich Lehrende und Lernende mit Humanität tangierenden Problemfeldern konfrontiert, die bestimmte Fragen aufwerfen und ihnen diesbezügliche Antworten abverlangen – kurz: Humanität avanciert zunehmend als religionspädagogisches und -didaktisches Leitmotiv für die religionspädagogische und -didaktische Forschung und Praxis.

Hierzu eröffnen sich Fragen, die ganz oder zum Teil mit den primären Schwerpunkten der RKBG-Reihe korrelieren sollen: den Interrelationen von Religionen und Kommunikation, von religiöser Bildung und Gesellschaftssystemen sowie von Religion und Staat.

Mögliche Beispiel-Themen der Beiträge wären:

  1. Wahrnehmung von Humanität seitens der Religionslehrer*innen und seitens der Schüler*innen.
  2. Neue Kompetenzen für Religionslehrer*innen und Schüler*innen im Hinblick auf Humanität.
  3. Humanität als Möglichkeit für die Kooperation des Religionsunterrichts mit anderen Fächern.
  4. Möglichkeiten zur Modellierung einer humanen Schulkultur.
  5. Begründungsfiguren von Humanität in religiös pluralen Lerngruppen.
  6. Humanität als Konnex zwischen unterschiedlichen Welterschließungsmodi.
  7. Didaktische Modelle für die Thematisierung von Humanität in Religions-, Konfirmandenunterricht und auf der Ebene der Gemeindepädagogik.
  8. Humanität als Gegenstand Öffentlicher Theologie.
  9. Menschenrechte als Auftrag aller Religionsgemeinschaften und der Religionspädagogik in der pluralen Gesellschaft.
  10. Der Begriff Menschenwürde in den Theologien und in der Religionspädagogik.
  11. Abrahamitische Friedenstheologie.
  12. Humanität in der modernen Schriftrezeption und in der Exegese heiliger Schriften.
  13. Zivilisationsbrüche und die Theodizee-Frage etc.

Der Beitragsumfang sollte 40.000 Zeichen nicht überschreiten. Es wird darum gebeten, den Beitragstitel mit einem Abstract an die E-Mail-Adresse: info@rkbg.de bis zum 21.11.2022 zu senden. Die vollständigen Beiträge sollten bis zum 28.04.2023 eingereicht worden sein. Die Publikation erfolgt bei Kohlhammer (Stuttgart).


Band II: ReligionslehrerInnen als Akteure in der multireligiösen Gesellschaft 

Womöglich bewegt die Öffentlichkeit, die Politik, die schulische Bildung und die Religionsgemeinschaften in Deutschland kein anderes Fach so sehr wie das Fach Religion an Schulen. Entsprechend entfalten die Vorschläge der (Wunsch-)Unterrichtsmodelle für das Fach eine auffällige Dynamik: Die Vorschläge reichen von einem „authentischen“ konfessionellen Unterricht in religiöser Offenheit, über einen intra- und interkonfessionellen Kooperativen Religionsunterricht, den zusammengelegten Ethik-Religionsunterricht bis hin zum ausschließlichen weltanschaulichen Unterricht. Bei all diesen Modellen kommt der Religionslehrkraft die maßgebliche Schlüsselrolle zu, was beim jeweiligen Fall eine entsprechende hochschulische Ausbildung und Professionalisierung bzw. verbindliche Qualitätsstandards, spezifische Lehrer-Eltern-Beziehungen und spezifische Lehrer-SchülerInnen-Beziehung erforderlich macht. Diese Fragen sind heute alles anderes als geklärt. Die Voraussetzungen dafür sind auch bislang nicht überall erfüllt. Es bleibt in verschiedenen Religionsgemeinschaften wie z. B. im Fall des islamischen Religionsunterrichts viel zu diskutieren.

Im Vergleich zu anderen Unterrichtsfächern stellt gerade der Religionsunterricht darüber hinaus  „den zentralen Lernort für gesellschaftliche Zusammengehörigkeit und Pluralität“ (Manfred L. Pirner) dar. ReligionlehrerInnen kommt dabei die Aufgabe zu, die unterschiedlichen im Klassenzimmer zusammenlaufenden weltanschaulichen Deutungsmuster nicht nur aufzugreifen, sondern in einen vermittelnden Bezug zu den Unterrichtsinhalten bzw. zu den religiösen Traditionen zu stellen, deren Sprache einem Großteil der SchülerInnen „fremd oder restriktiv erscheint“, wie es die im Jahr 2016 vorgestellt Sinus-Studie herausgestellt hat; schwindende Bezüge zur Institution Kirche, steigende Zahlen von nicht- und andersreligiösen SchülerInnen – die Gründe hierfür sind zahlreich und komplex.

Dementsprechend bildet der Religionsunterricht einen Ort, an dem die Interdependenz von Religion, Kommunikation, Gesellschaft und Bildung sowohl greifbar wird als auch praktische Gestalt annimmt. Hier bewegen sich ReligionslehrerInnen in zahlreichen Referenzkontexten – bspw. Kirche, Staat, Wissenschaft, SchülerInnen, Eltern, Kollegium –, aus denen unterschiedliche Erwartungen an sie herangetragen werden. Dementsprechend werden bestimmte Fragen an sie gerichtet und verlangt von ihnen diesbezügliche Antworten ab, so dass sie Akteure in der multireligiösen Gesellschaft darstellen, denen die Verantwortung anhaftet, vor dem Hintergrund der zu vermittelnden Unterrichtsinhalte ihre individuelle Religiosität und den unterschiedlichen weltanschaulichen Positionen der SchülerInnen auszutarieren.

Mögliche Beispiel-Themen der Beiträge wären:

  1. Möglichkeiten der Lehreraus- und Weiterbildung im Kontext der multireligiösen Gesellschaft
  2. ReligionslehrerInnen als VermitlerInnen zwischen Tradition und Wertepluralismus
  3. ReligionslehrerInnnn als Schnittstelle für Bildungsherausforderungen
  4. Persönlichkeitsbildende Aspekte von ReligionslehrerInnen
  5. (Empirische) Kriterien für die Professionalität der ReligionslehrerInnen
  6. Wahrnehmungen und Stellenwert der ReligionslehrerInnen am Lernort Schule
  7. Neue Kompetenzen für ReligionslehrerInnen
  8. ReligionslehrerInnen als ManagerInnen von Religionspluralität (didaktische Modelle etc.)
  9. Religiöse Positionierung der ReligionslehrerInnen
  10. Empirische Zugänge zu der Rolle der ReligionslehrerInnen und deren Religiosität

Der Beitragsumfang sollte 40.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) nicht überschreiten.

Es wird darum gebeten, den Beitragstitel mit einem Abstract an die Emailadresse info@rkbg.de bis zum 25.11.2021 zu senden.

Die vollständigen Beiträge sollten bis zum 01.04.2022 eingereicht worden sein.

PD Dr. phil. habil. Abdel-Hafiez Massud

E-Mail: info@rkbg.de,
PD Dr. Dr. Christian Hild

https://rkbg.de

Religiöse Bildung bis 2030: Hürden und Chancen

Homeschooling, E-learning, Live-Gottesdienste als Stream – Die Corona-Pandemie fordert bei der Ver- bzw. Übermittlung religiöser Bildung zu neuen Formen der Kommunikation heraus.

Was noch bis unmittelbar vor der Krise als futuristisch oder auch als theologisch bedenklich galt, bspw. die Einladung zur Teilnahme an einer Abendmahlsfeier via TV, hat sich mittlerweile etabliert und wird von breiten Teilen der Gesellschaft akzeptiert.

Die Zukunft der Religion(en) und ihrer diesbezüglichen Kommunikationsformen, worüber immer wieder als Impuls spekuliert wurde, ist wuchtig in unsere Gegenwart bzw. Normalität eingetreten, die nun ‚neu‘ ist, also anders und ungewohnt empfunden wird. Die gegenwärtige epochale Herausforderung bringt für den Umgang und den Stellenwert von Religion(en) Hürden mit sich, birgt allerdings auch Chancen.

Vor diesem Hintergrund planen wir einen Sammelband, der sich nicht nur mit dem Corona-Einbruch und seinen Folgen für die Religionspädagogik befasst, sondern auch eine theoretische und operationalisierbare Perspektive auf den bevorstehenden Zeitabschnitt bis 2030 aufzeigt.

Es eröffnen sich Fragen, die sowohl in der Schul- als auch in der Hochschulforschung der Religionspädagogik einer fundierten Antwort verharren.  Diese Fragen sollen ganz oder zum Teil mit den primären Schwerpunkten der RKBG-Reihe korrelieren : den Interrelationen von Religion und Kommunikation, von  religiöser Bildung und  Gesellschaftssystemen sowie von Religion und Staat. 

Mögliche Beispiel-Themen der Beiträge wären:

  1. Digitalisierung und Religionsunterricht 
  2. Mit den Pandemien in den Religionsunterricht 
  3. Welt- und Lebensdeutung als Krisenmanagement von Religionen 
  4. Theodizee als Thema im schulischen Religionsunterricht 
  5. Gibt es einen religiös begründbaren Generationenvertrag? 
  6. Die religiöse Ethik von Krisen 
  7. Stand und Entwicklung der religiösen Bildung in den nächsten 10 Jahren 
  8. Der Religionslehrer als Seelsorger 
  9. Die religiöse Bildung in Gemeinden 
  10. Didaktisierung des Interreligiösen im bevorstehenden Jahrzehnt. 

Alle eingereichten Beiträge durchlaufen ein anonymes Review-Verfahren. Die Veröffentlichung im Verlag Empirische Pädagogik (Landau) ist für 2021 vorgesehen.

Für die Texteinrichtung wird gebeten, die einheitlichen Formatierungsrichtlinien gemäß dem Stylesheet der RBKG-Reihe zu beachten.

Es können Beiträge nur auf Deutsch eingereicht werden. Alle eingereichten Texte müssen bereits sorgfältig lektoriert worden sein, besonders in Hinblick auf fremdsprachliche Textteile oder Zitate; die RKBG-Redaktion übernimmt kein Lektorat.

Der Beitragsumfang sollte 40.000 Zeichen nicht überschreiten. Die Drucklegung erfolgt, sobald mindestens 8 publikationsfähige Beiträge vorliegen.

Wir bitten darum, Ihren Beitragstitel mit einem Abstract an die Emailadresse info@rkbg.de   bis zum 23.10.2020 zu senden. Die vollständigen Beiträge sollten bis zum 05.03.2021 eingereicht worden  sein. 

Wir freuen uns auf Ihre spannenden Beiträge!

Kontakt über das Kontaktformular

Abdel-Hafiez Massud
PD Dr. phil. habil.
PH Weingarten / PH Karlsruhe
Christian Hild,
PD Dr. Dr.
Universität des Saarlandes